
Anne Tismer, in Versailles geboren, wuchs in Frankreich, Holland und Spanien auf und studiert Schauspiel am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Lange arbeitete sie u.a. mit dem Theaterregisseur Jürgen Kruse zusammen, wurde mehrfach zur Schauspielerin des Jahres gewählt und erhielt zudem den Prix Spécial de la Critique Théâtre et Danse. Sie ist Mitbegründerin des Ballhaus Ost und war unter der Intendanz von Chris Dercon und darüber hinaus als Performerin an der Volksbühne engagiert. Seit 2005 fühlt sich Tismer eher im Bereich von Kunstinstallationen und Tanzperformances zuhause als im Theater.
Projekte:
Veranstaltungsdetails
Als selbstbestimmte Frau stellte die Schriftstellerin Dagny Juel mit ihrem Schreiben und ihrem provokanten Auftreten die bürgerlichen Konventionen des ausgehenden 19. Jahrhunderts infrage. Ihr progressives
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Als selbstbestimmte Frau stellte die Schriftstellerin Dagny Juel mit ihrem Schreiben und ihrem provokanten Auftreten die bürgerlichen Konventionen des ausgehenden 19. Jahrhunderts infrage. Ihr progressives Leben führte sie von Norwegen über die Bohème Berlins um Strindberg und Munch bis nach Tiflis, wo sie ermordet wurde. Die Performerin Anne Tismer greift die bisher nur wenig bekannten Texte Juels auf und rückt sie in einem Cross-Over von Wissenschaft und Fiktion in ein neuartiges Spannungsverhältnis. Dabei bezieht sie sich auf die Forschung zu Bonobo-Affen von Dr. Barbara Fruth, Neurobiologin und Leiterin der Forschungsstation für Bonobos in Luikotale, und fragt wie das Leben von Juel in einer matriarchalen und egalitären Gesellschaft verlaufen wäre und welche Aufmerksamkeit ihr Werk als Schriftstellerin erhalten hätte. Im Gespräch mit dem Autor und Filmemacher Lars Brandt, der als Sohn von Rut und Willy Brandt eng mit Norwegen verbunden ist und der das Gesamtwerk Juels erstmals ins Deutsche übersetzte, erkundet Tismer die Aktualität von Dagny Juels Arbeiten und Wirken. Es moderiert Julia Voss.