Festival

NORDWIND 2024

04.12.–15.12.2024, Kampnagel Hamburg

»New Allies«, neue Verbündete – unter diesem Motto steht die diesjährige Ausgabe des Festivals NORDWIND, die sich mit Heimat, Lebensraum und Identität auseinandersetzt: Was bedeutet Heimat in einer Zeit, die von Migrationsbewegungen und Globalisierung geprägt ist? Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf den eigenen Lebensraum? Wie verändert sich das Gefühl von Zugehörigkeit, wenn nationalistische Bewegungen erstarken und rechte Ideologien vermehrt an Einfluss gewinnen? Und welche neuen Allianzen können im Spannungsfeld dieser Themen entstehen? Die eingeladenen Künstler*innen präsentieren Arbeiten, die eigene Erfahrungen mit Entwurzelung, Diskriminierung, Unterdrückung und Verlust reflektieren. Mit ihren Werken bieten sie kritische wie empowernde Sichtweisen auf aktuelle, auch medienwirksame Themen, die meist nur in vorgeprägten Narrativen verhandelt werden, und erobern Diskurse zurück, die viel zu lange nicht von den Betroffenen, sondern über sie geführt wurden. Sie stellen Grenzen infrage und knüpfen Verbindungen – in einer Zeit, in der neue Allianzen dringender denn je erscheinen. Das Festival NORDWIND findet seit 2011 regelmäßig auf Kampnagel statt. Kuratiert von Ricarda Ciontos in Kooperation mit Kampnagel versammelt das Programm künstlerische Positionen aus den nordischen Ländern und gleichzeitig transglobale Kollaborationen, die politische, historische und gesellschaftliche Diskurse in den Mittelpunkt der Auseinandersetzung rücken, die weit über die nordischen Länder hinausgehen. Ein neues Tandem-Residenzprogramm bindet lokale Künstler*innen aus der Hamburger Szene ein und fördert eine stärkere Vernetzung mit der nordischen Szene. Auf einen nachhaltigen Austausch, der die Gemeinsamkeiten mehr in den Vordergrund rückt, als die Unterschiede.

NORDWIND-Festival 2021

SOFT UTOPIA​

01. – 13. Dezember 2021
Kampnagel Hamburg

Mit Juli Apponen & Jon R. Skulberg, Duduzile Mathonsi, Vanasay Khamphommala, Carolin Jüngst, Ursina Tossi, Claire Cunningham, Sindri Runudde, Lars Werner Thomsen, Andreas Constantinou, Michael Turinsky, Ajayini Sathyan, Ewe Benbenek, Zamalisa Mdoda, Electa Behrens, Verena Brakonier, Dennis Seidel und Thomas Prestø. Großes Eröffnungsevent HAUS PARTY / VOGUING BALL mit Mable Preach & Friends.

Die konzeptuelle Arbeit am Programm des NORDWIND-Festivals begann mitten in der von Unsicherheit geprägten pandemischen bzw. post-pandemischen Zeit. Ein Anspruch an Zugänglichkeit, sowie die Wichtigkeit von Solidarität, Vorsicht und Rücksichtnahme und das Bedürfnis nach einem sanften Ansatz haben den Arbeitsprozess begleitet und geprägt. Im Mittelpunkt des diesjährigen Festivals stehen Perspektiven von behinderten und nicht-behinderten Menschen, Schwarzen und BIPoC, und solche von Vertreter*innen der LGBTQIA+ Szene, die den hegemonialen Blick auf darstellende Kunst herausfordern und transformieren. Der Titel Soft Utopia steht einerseits für Forderungen nach einem Wandel – der Welt, des Kunstmarktes, der Gesellschaft – in Bezug auf Deutungshoheiten, Machtgefüge und strukturelle intersektionale Diskriminierung, andererseits für die Strategie der Softness, der Weichheit, mit der diese Veränderungen beharrlich und nachhaltig in der ggf. notwendigen und möglichen Art und Weise angegangen werden müssen.

05.-15. Dezember 2019, Kampnagel

Unter dem Thema »Exploring Blankness« widmet sich das NORDWIND Festival
2019 der Frage, welche Konsequenzen und Potenziale die Vierte Feministische Welle für
die Geschichte und Praxis eines Feminismus in Europa hat, und versucht eine kritische ReLektüre der Bewegung der letzten Jahrzehnte. Die »Vierte Welle« des Feminismus
zeichnet sich dadurch aus, dass neben körperlichem und strukturellem Missbrauch auch
die Folgen kapitalistischer und kolonialer Machtstrukturen angeprangert werden. Zentral
ist die Erkenntnis, dass beispielsweise die Kategorie »Frau« nicht ausreicht, um die
Vielschichtigkeit von Unterdrückung zu erfassen und kritisch zu hinterfragen – wenn es
sich etwa um eine Frau of Color handelt, eine trans Frau oder eine Frau mit
Behinderungen. Als »inaccessible blankness« kann nach Gayatri Spivak die »Blindheit«
bezeichnet werden, die der westlich-koloniale Blick auf seine eigenen prekär-patriarchalen
und rassistischen Strukturen hat – auch innerhalb des westlichen Feminismus. Die
Künstlerinnen dieser Nordwind-Ausgabe setzen sich mit der Realität des Feminismus in
den Nordischen – aber auch anderen europäischen Ländern auseinander.

NORDWIND von 7.November 2017 bis 13.Januar 2018 in Berlin und auf Kampnagel in Hamburg, 8-16.
Dezember 2017 

‚Songs of a melting iceberg – Displaced without moving‘ findet vom 4. Dezember bis 18. Dezember auch auf Kampnagel in Hamburg statt. Mit Künstler*innen aus der arktischen Region und nordischen Ländern sowie vom afrikanischen Kontinent präsentiert NORDWIND in Kooperation mit Kampnagel ein interdisziplinäres Programm, das im Bereich des Tanzes, Performances und Bildender Kunst changiert. U. a. wird die norwegische nationale Tanzkompanie für zeitgenössischen Tanz Carte Blanche gemeinsam mit der marokkanischen Choreografin Bouchra Ouizguen ein Tanzstück entwickeln. Laurent Chétouane arbeitet in Kooperation mit dem schwedischen Tänzer Mikael Marklund und wirft einen zeitgenössischen Blick auf zentrale Fragen nach authentischer und autonomer Selbstverankerung in turbulenten Zeiten und der Spiegelung und Überprüfung des Eigenen im Anderen. Des Weiteren werden u.a. der südafrikanische Performer Athi-Patra Ruga und die kanadische Musikerin Tanya Tagaq eine gemeinsame Performance präsentieren. Tagaq ist Trägerin des Polar Prize 2015. Qudus Onikeku aus Nigeria und Arnbjörg María Danielsen aus Island gehen in ihrer gemeinsamen Arbeit einer neuen kämpferischen und offenen Form von Gemeinschaft nach. Der Tänzer und Choreograf Serge Aimé Coulibaly aus Burkina Faso setzt seine Kooperation mit Kampnagel fort und zeigt, nachdem er auf dem Internationalen Sommerfestival sein energetisches Tanzstück ‚Kalakuta Republik‘ präsentiert hat, im Rahmen von NORDWIND seine Arbeit ‚Nuit blanche à Ouagadougou‘. Wir freuen uns mit Ihnen auch in Hamburg auf Kampnagel einen inspirierenden und spannenden Festivalbesuch erleben zu dürfen.

X